Tipps für das Training

Unerwünschtes Verhalten kontrollieren ?

Unerwünschtes Verhalten kontrollieren ?
mit dem Clicker ?

Aber wie ?

Sie regen sich immer wieder auf, weil Ihr Hund ununterbrochen bellt, Sie mit Winseln zum Spielen, Arbeiten auffordert, immer an Ihnen hochspringt etc.

… Sie schimpfen sogar mit Ihrem Hund, oder schreien ihn an

… Sie geben ihm einen Befehl, aber der «nützt» nichts

Unerwünschtes Verhalten unter Kontrolle bringen.

Es gibt eine Technik, um unerwünschtes Verhalten unter Kontrolle zu bekommen.
Im englischen Sprachgebrauch heisst das: putting behavior on cue 
auf deutsch «unerwünschtes Verhalten auf Signal/Kommando setzen»

Nehmen wir das Beispiel «unerwünschtes Bellen»

  • Sie brauchen einen Clicker und ganz viele, sehr gute Leckerchen.
  • Ihr Hund ist in Ihrer Nähe
  • Er muss keine spezielle Position einnehmen oder einen Befehl ausführen (kein SITZ oder PLATZ oder ähnliches)
  • Sie sagen gar nichts !(auch nicht: STILL, HÖR AUF etc.)
  • Beim ersten Bellen gibt es einen Click und eine Belohnung am Boden
  • Ein paar Mal wiederholen, aber wirklich beim ersten Bellversuch C & B
  • Der Hund merkt: Bellen ist o.k. (Click) und ich bekomme ein Leckerchen
    > Anmerkung für den Menschen: 
    Bellen ist o.k. und eine Lautäusserung des Hundes – kein Grund zur Aufregung
     

Beim nächsten Bellen: 
Click und Belohnung am Boden, und noch ein paar Leckerchen mehr auf den Boden werfen.

Beim nächsten Bellen: 
Ihr Wortsignal «GIB LAUT» Click und Belohnung am Boden.

> Aus der Sicht des Menschen: Bellen ist o.k.
Beim Fressen der Leckerchen folgt Ihr Wortsignal «RUHIG» und sofort Click und Belohnung für ruhig sein
> Aus der Sicht des Menschen: Ruhig sein ist o.k. – ohne Ärger und Stress

Beim nächsten Bellen:
wie vorhin und dazu beim Fressen der Leckerchen zwei bis drei Mal die Wiederholung:
«RUHIG» C & B – «RUHIG C & B» - «RUHIG C & B»
> Das Wort RUHIG soll in der gleichen Lautstärke oder Intensität wie das GIB LAUT gesprochen werden (auch nicht lauter oder aufgeregter!)

WICHTIG
• Bellen ist selbstbelohnend und kann durch das Verhalten des Menschens verstärkt werden   

   (Aufmerksamkeit in irgendeiner Form, Ärger, Leckerchen mit der Absicht, das Bellen «abzustellen» etc.)

  • Ihre Einstellung: Sie haben Sie sich entschlossen, etwas zu ändern, statt sich zu ärgern
  • Wirklich gute Leckerchen
  • Ein gutes Timing: was soll der Hund tun: 
    Bellen ist o.k. und C & B, Ruhig sein ist o.k. und C & B
  • Lassen Sie Ihre Emotionen weg
  • Freuen Sie sich, wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund verstanden hat, dass ihm das Bellen einen Click und eine Belohnung bringt.
  • Bleiben Sie dran: 
    gleich dahinter folgt: RUHIG und Click und Belohnung. 
    Oder zwei, dreimal RUHIG und jedes Mal Click und Belohnung für das Ruhig sein.


Später können Sie vom Hund 10 x «RUHIG» verlangen – und Sie erlauben ihm EIN MAL «GIB LAUT. 
Ein Trick zum Vorzeigen: Sie können Ihrem Hund auch beibringen auf Signal (z.B. mit Ihren Fingerzeichen) 3, 4 … mal zu Bellen und dann Ruhig zu sein.

Diese Methode eignet sich auch für andere Verhalten, die Ihnen nicht gefallen. 
Wichtig ist immer, dass der Hund eine Alternative lernt und für die Alternative IMMER belohnt wird.

Beim Hochspringen an fremden Leuten können Sie zum Beispiel als Alternative zum «SPRING» ein «SITZ» trainieren – und das Signal «SPRING» brauchen Sie nur noch für einen Trick oder im Dogdancing. 

Halten Sie Ihre Trainingseinheiten kurz:
5 bis max. 15 Minuten, dafür 3 bis 5 mal täglich …